Teatro Barocco

Teatro Barocco — — Intendanz

Teatro Barocco — — Intendanz

TEATRO BAROCCO Intendanz und Regie: Bernd R. Bienert

 
Bernd R. Bienert

Der transdisziplinär zwischen den Sparten Tanz, bildender Kunst, Regie, Text und Architektur agierende Kurator, Choreograph, Regisseur und Ausstatter Bernd Roger Bienert begann seine Karriere als Tänzer an der Wiener Staatsoper unter Gerhard Brunner und am Nederlands Dans Theater in Den Haag unter Jirí Kylián. In seiner tänzerischen Laufbahn arbeitete er mit zahlreichen renommierten Choreographen wie Christopher Bruce, Nacho Duato, William Forsythe, Hans van Manen, Jirí Kylián, Rudolf Nurejew, Jochen Ulrich.

1991 wechselte Bienert als Ballettdirektor, Kurator und Chefchoreograph ans Opernhaus Zürich, denkwürdig ist seine Aufsehen erregende Klassiker-Neudeutung von Tchaikovskys „Der Nussknacker“ in Zusammenarbeit mit dem weltberühmten Tessiner Architekten Mario Botta, sowie seine choreografischen Uraufführungen zu Kompositionen von Luciano Berio und zahlreichen anderen zeitgenössischen KomponistInnen, wie auch die vielen Kooperationen mit der Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die mehrere Uraufführungstexte für Bienert schrieb.

In Zusammenarbeit mit den international renommierten Musikern und Regisseuren wie Hans Werner Henze, Götz Friedrich, Alfred Kirchner, Claudio Abbado, Mario Botta, Renzo Piano, Jean Nouvel und Zaha Hadid, um nur einige zu nennen, entstanden Arbeiten für die Wiener Staatsoper, die Salzburger Festspiele, die Münchener Biennale, die Ars Electronica, die Deutsche Oper am Rhein, das Theater Basel, die Deutsche Oper Berlin und das Opernhaus Zürich und das Wiener Burgtheater.

Bienert hat großes Interesse an der Wiederauffindung historischer Elemente, um dem heutigen Publikum den Lauf der Geschichte in Zusammenhang mit dem Wert heutiger Arbeiten aufzuschlüsseln. Zusammenarbeiten mit HistorikerInnen an der Rekonstruktion bedeutender, nicht mehr gänzlich erhaltener Choreographien, wie beispielsweise die von Nijinski, Börlin, Fokine und Saint-Léon, sind deshalb ebenso gleichwertige Themenschwerpunkte seiner Direktionen in Zürich und Saarbrücken, wie grenzüberschreitenden Arbeiten mit Größen aus Literatur, Musik, Architektur, Film und Performance.
Besonders in Erinnerung blieben Produktionen an der Wiener Staatsoper, für die Bienert die Wiener Diseuse Cissy Kraner erstmals auf die Bühne der Wiener Staatsoper holte, wie auch „Distance of the Moon“ (mit Karlheinz Essl, Sammlung Essl), „Alpenglühn“ nach Ingeborg Bachmann (mit Thomas Pernes, Staatsoper Wien), „Der Trojanische Friede“ (mit Herbert Rosendorfer, 1. Münchener Biennale), „Medea Fragment“ (mit Hans Jürgen von Bose, Oper Zürich), „Der Tod und das Mädchen II“ (mit Olga Neuwirth und Elfriede Jelinek, EXPO 2000 in Hannover) und „Compass“ (mit Luciano Berio und Renzo Piano, Oper Zürich).

Bienert ist auch als Kurator, Universitätslektor (Institut für Theaterwissenschaft, Universität Wien bzw. Bruckner Privatuniversität Linz) und als Vortragender (Mozarteum, Salzburg) international tätig. Für die Wiener City Festwochen initiierte und kuratierte Bernd R. Bienert im Sommer 2009 ein literarisches Projekt, mit dem er die an verschiedenen Orten Europas lebenden österreichischen SchriftstellerInnen Olga Flor, Eva Menasse und Franzobel schriftstellerisch zusammenspannte.

Bienert schreibt als Autor auch eigene Stücke, von denen nach Alzburg.Eutopa (2006) zuletzt sein Text The Puzzled Wife von Burgschauspieler Hans Dieter Knebel im Wiener Bank Austria Kunstforum (2011) uraufgeführt und in zahlreichen weiteren Aufführungen in Wien und auf Gastspielen von Publikum und Presse heftig akklamiert wurde.

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Schon seit mehreren Jahren beschäftigt sich Bienert mit der Forschung zur Aufführungspraxis im Barocktheater und über sein vielseitiges künstlerischen Schaffen als Autor, Regisseur, Choreograf und Designer hinaus mit der Umsetzung und Einbindung gestischer Elemente der Gebärdensprache und historischer theatraler Körpergestik in seine Regiearbeiten. So gelingt es ihm, eine von ihrer ursprünglichen lautsprachlichen Bedeutung ausgehende Bewegungssprache zu generieren, die dem Publikum intuitiv erlebbare bewegte Geschichten erzählt. Im Herbst 2011 wurde unter Anwesenheit zahlreicher Österreichischer Prominenz im Österreichischen Parlament in Wien eine Aufführung dieser Arbeit auf Einladung von Parlamentspräsidentin Barbara Prammer zu einem großen Erfolg, nachdem Teile dieser Arbeit bereits in den USA überaus erfolgreich uraufgeführt worden waren.

Das erklärte Ziel der weiteren Arbeit mit Gebärdensprache und Gestik des 18. Jahrhunderts ist es nun, im historischen Ambiente der barocken Räume von Stift Göttweig eine Symbiose aus Sprache, Musik und Optik zu erschaffen, die einer gesamtkünstlerischen Einheit aller Elemente so nahekommt, dass uns die Intentionen der Autorenschaft von Komponisten, Bühnenbildner und Librettisten der historischen Musiktheaterwerke in einer heutigen künstlerischen Interpretation im Wissen um die historischen Grundlagen gegenwärtig erfahrbar wird.

 

 

 

 

 

 

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